Das ein gutes Deutschland blühe… – Musikalische Lesung
anlässlich 80 Jahre Kriegsende mit OPUS 45 und Roman Knižka
Montag, 03.11.2025 um 18.00 Uhr
in der Aula des Werner-Heisenberg-Gymnasiums Riesa
Die Stadtteilinitiative „Wir in Gröba“ in Zusammenarbeit mit dem Sprungbrett e.V. lädt in Kooperation mit der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain/Stiftung Sächsischer Gedenkstätten am 03.11.2025 um 18.00 Uhr zu einer besonderen musikalischen Lesung mit Roman Knižka und dem Bläserquintett OPUS 45 in die Aula des Werner-Heisenberg-Gymnasiums (01591 Riesa, Fr.-Ebertplatz 6a) ein. Die Gäste erwartet ein ein berührender und emotionaler Abend, der authentisch die Geschehnisse und gesellschaftlichen Probleme aus der Zeit des Kriegsendes so vor Augen führt, dass jeder sofort die Bezüge, zu den aktuellen gegenwärtigen gesellschaftlichen Fragen herstellen kann.
„Dass ein gutes Deutschland blühe …“ erzählt in literarischen Texten, Reportagen und Zeitzeugnissen von einem Land zwischen Apokalypse und Aufbruch, von der Ankunft der Sieger, von der Konfrontation der Deutschen mit den Gräueltaten des NS-Regimes, dem Schicksal jüdischer KZ-Überlebender, die nach ihrer Befreiung als „Displaced persons“ durch das Land der Täter irrten, von Hungerwintern, Vertriebenen und Kriegsheimkehrern. Wie es sich konkret in Riesa abspielte, davon berichtet Roman Knižka ausführlich im ersten Teil des Programms.
Politische Zäsuren wie die Potsdamer Konferenz, die Nürnberger Prozesse, die Währungs-reform oder die Berlin-Blockade werden ebenso thematisiert wie die im Alltag häufig fragwürdige Praxis der Entnazifizierungsverfahren.
Doch auch von kulturellen Aufbrüchen und Neuanfängen handelt das Programm. Ob oder wie man nach den Verbrechen der NS-Diktatur und der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs noch schreiben sollte, wurde von Schriftstellerinnen und Schrift-stellern der Zeit heftig diskutiert. Roman Knižka rezitiert aus Werken der Nachkriegsliteratur von Wolfgang Borchert, Bertolt Brecht, Nelly Sachs, Margaret Bourke-White, Ruth Andreas-Friedrich, Stig Dagerman. Bereits kurz nach Kriegs-ende entstanden in völlig zerbombten Städten wie Darmstadt und München Foren für Neue Musik. OPUS 45 interpretiert Werke der Nachkriegsavantgardisten György Ligeti und Karl Amadeus Hartmann sowie weitere Kompositionen am Puls der Zeit von Dmitri Schostakowitsch und Hanns Eisler. Außerdem erklingt Musik von Ludwig van Beethoven, Richard Strauss, Charles Koechlin und Jean Françaix. Wie sich besonders in der jungen Nachkriegsgeneration ein oft kaum zu stillendes Verlangen nach Unterhaltung und Tanz bahnbrach, vermitteln Swing und zeitgenössische Schlager, die das musikalische Porträt der Epoche abrunden.
Roman Knižka wurde 1970 in Bautzen geboren, erlernte an der Dresdener Semperoper zunächst den Beruf des Theater-tischlers und verließ die DDR noch vor dem Mauerfall über die Grüne Grenze. Nach seinem Studium an der Bochumer Schau-spielschule spielte er zunächst am dortigen Schauspielhaus. Durch TV-Dramen, Liebesfilmen, „Tatorten“ und diversen Kinoproduktionen wurde er immer bekannter. Er spricht regel-mäßig Hörbücher ein und ist mit großem Erfolg auf der Bühne aktiv. Seine markante, wandlungsfähige und einnehmende Stimme begeistert sowohl Kinder als auch Erwachsene.
Das Bläserquintett OPUS 45 gründete sich bei einem Berliner Orchesterprojekt: Johannes Brahms’ „Ein deutsches Requiem“ (opus 45) stand auf dem Programm und ist seither namensgebend. Das Bläserquintett, bestehend u. a. aus Musiker:innen der Hamburgischen Staatsoper, Beethoven Orchester Bonn, NDR Radiophilharmonie Hannover und der Dresdner Philharmonie, beschreitet seit einiger Zeit gemeinsam mit dem Schauspieler Roman Knižka neue, disziplinüber-greifende Wege, wie z.B. diese literarischen Kammermusikabende, die in der deutschsprachigen Konzertlandschaft einmalig sind. Bei den historischen Recherchen wurde die Dramaturgin Kathrin Liebhäuser unterstützt von Ortschronisten und den Mitarbeitern der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain/Stiftung Sächsischer Gedenkstätten, die als Kooperationspartner diese Veranstaltung inhaltlich und finanziell unterstützen.
Ganz besonderen Dank sagen wir allen unseren Sponsoren und Spendern ohne die diese kulturelle Veranstaltung nicht stattfinden könnte. Der Einlass ist ab 17.30 Uhr. Karten gibt es nur an der Abendkasse (20,-€ ; erm.12,- € ; Schüler frei ) Kartenreservierungen sind möglich über info@sprungbrett-riesa.de . Alle weitern Informationen gibt es auf www.wir-in-groeba.de und www.sprungbrett-riesa.de

